Das Kind auf dem Weg zum Erwachsenwerden – die Zähne bestimmen mit!
Kinderzahnheilkunde im Lebensalter von 6 bis 12 Jahren
Mit Sicherheit ist der Abschnitt von 6 bis 12 Jahren wieder eine sehr interessante Etappe des Lebens unserer Kinder. Diese beginnt in der Regel mit einem sehr gravierenden Ereignis – der Schuleinführung. Für die Kinder ist dies der Eintritt in eine andere Welt mit zunehmender Selbstständigkeit. Sie wollen entdecken außerhalb des Elternhauses, Freiheiten gewinnen und diese nutzen. Natürlich spielt bei diesen Überlegungen bzw. oft auch instinktiven Handlungen immer noch die Rückkopplung der Sicherheit des Elternhauses eine Rolle, die sich aber zunehmend ändert. Kinder wollen bald keine Kinder mehr sein im Sinne einer Abhängigkeit ihrer Entscheidungen. Sie fordern zunehmend ein, für die Erwachsenen Partner zu sein. Für Eltern ist dies eine Zeit des Loslassens, ein gewaltiger Einschnitt, der sich über Jahre hinzieht. Das Behüten muss dem Vertrauen Platz machen, dass das Kind nichts „Unrechtes“ tut bzw. es Gefahren begegnen kann. Plötzlich erleben die Eltern Situationen, in denen das heranwachsende Kind in seiner größer werdenden Selbstständigkeit immer weniger zu Auskünften auf die Fragen nach dem „Warum?“ bereit ist. Es erwartet, seine Handlungen einfach zu akzeptieren, so wie es eben gelernt hat, die Handlungen der Erwachsenen, seiner Eltern oder Großeltern, als gegeben hinzunehmen.
Mit dem Ende dieser Lebensetappe beginnt eine sehr einschneidende Entwicklungsphase: die Pubertät. Dem Kind noch unbekannte körpereigene Steuerungssysteme führen, oft vehement, zu körperlich sichtbaren und psychisch spürbaren Umstrukturierungsprozessen, die das gesamte seelische Gleichgewicht oft total durcheinanderwirbeln. Der Spagat zwischen Pflicht (Schulablauf, Hausarbeiten, häuslichen, aber auch freundschaftlichen Verpflichtungen) und Neigung (Träumen, Hobbys, einfach mal „durchhängen“, mit Kumpels losziehen) wird manchmal schier unüberwindlich. Eine sanft führende Partnerschaft mit den Erwachsenen lässt das Kind darauf vertrauen, dass es für die Unmenge von Fragen, die es beschäftigen, auch die Antworten bekommt, die es für das eigene Gefühl als richtig akzeptiert. Die Eltern sollten durch Vorleben dem Kind vermitteln, dass Leben ein einmaliges Geschenk ist, etwas Großartiges. Dies zu bewahren, erfordert eine gesunde Lebensführung, denn körperliche und seelische Gesundheit bzw. Ausgeglichenheit bedeuten ein harmonisches Lebensgefühl.