Gesunder Mund – gesunder Körper?
Schon lange therapiert der Zahnarzt nicht nur Zahn-, sondern auch Munderkrankungen. Die Beurteilung von Mundschleimhaut, Lippen und Zunge (Krebs- vorsorge; vor allem bei Rauchern), die Kontrolle der Kiefergelenke auf Fehlfunktionen, die Wangen- und Mundbodeninspektion zum Ausschluss der Bildung von Speichelsteinen, die Feststellung von Zahnwanderungen und dadurch entstehende Fehlbelastungen gehören zu seinem Aufgabenspektrum.
Das Spektrum erweitert sich seit Jahrzehnten durch neue Erkenntnisse im Sinne der oralen Medizin. Hierzu gehört die allgemeinmedizinische Vorsorge auf der Basis der Kenntnis von Allgemeinerkrankungen und deren Wechselwirkungen mit dem Mundgesundheitszustand. Hierbei gewinnt die orale Medizin bei alten und behinderten Menschen immer mehr an Bedeutung. Heute ist die Alterszahnmedizin genauso wichtig wie die Altersmedizin.
Eine besondere Rolle bei den Munderkrankungen spielen die Erkrankungen des Zahnhalteapparates, die mit dem Überbegriff „Parodontitis“ zusammengefasst werden. Ihre Erscheinungsformen und ihre Wechselwirkungen mit anderen Erkrankungen in unserem Körper (systemische Erkrankungen) sind so vielfältig, dass heute schon von der „Parodontalen Medizin“ gesprochen wird. Dieser Begriff bezieht sich vor allem auf die Wechselbeziehungen zwischen parodontalen und systemischen Er- krankungen. Betroffen sind nach heutigen Erkenntnissen Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des Atemwegssystems, Frühgeburten und untergewichtige Neu- geborene, Osteoporose und Stress. Gesunder Mund – gesunder Körper.